Dark side of my heart (Bonnie Sharp)

Mafia-Romance

Fabricio Moniz Cardozo ist der Kronprinz, der Nachfolger von Marcos Moniz Cardozo und somit der zukünftige Boss der PCC (Primeiro Comando da Capital), einer brasilianischen Mafia-Organisation. Am Tag nach seinem 18. Geburtstag darf er sich endlich beweisen – er soll einen Geschäftspartner seines Vaters töten, nachdem dieser von ihm hintergangen wurde.

Als John Aston auf dem Parkdeck sein Auto verlässt, ist er in Begleitung eines Mädchens und Fabricio ist wie versteinert, der Anblick dieses „Engels“ lässt ihn sein Vorhaben vergessen und sein erster Auftrag entwickelt sich zu einem Desaster, weswegen die ganze Familie Moniz Cardozo Miami verlassen und sich in ihrem Haus in São Paulo verstecken muss.

Ein Jahr später schickt Marcos Moniz Cardozo seinen Sohn Fabricio zurück nach Miami – unter falscher Identität soll er nun endlich seinen Auftrag zu Ende bringen: Er soll John Aston töten. Die Mission wurde nun aber um eine Person erweitert, denn Fabricio soll auch Astons Tochter Anna töten.

Obwohl Aston unter Polizeischutz steht und in einem Safe House untergebracht ist, findet Fabricio ihn mit Hilfe einiger seiner Handlanger, die auf der Gehaltsliste der PCC stehen. Bevor Fabricio Aston tötet, geht er jedoch einen Deal mit ihm ein. Aston bietet ihm seine Kontaktliste, die ihn zum erfolgreichsten Waffenschieber Amerikas machen kann, im Gegenzug dazu soll Fabricio seine Tochter Anna nicht töten, sondern sie vor den Leuten des Golf-Kartells und denen seines eigenen Vaters beschützen.

Fabricio geht auf diesen Deal ein.

Bei „Dark side of my heart“ handelt es sich um eine Mafia-Romance.

Fabricio ist genau der Typ Mann, dem man als Frau besser nicht begegnen sollte. Er denkt, er ist der Nabel der Welt und nimmt sich, was er will. Dabei es ist ihm egal, ob es sich um Polizeibeamte handelt, die er mittels „Lohnzahlungen“ auf seine Seite zieht oder ob es sich um eine Frau handelt, von der er sich sexuell angezogen fühlt. Er nimmt es sich einfach, ohne Rücksicht auf Verluste. Sein Motto lautet, dass er die gleiche Frau nicht mehr als einmal vögelt und sein Selbstbewusstsein ist in der Hinsicht riesengroß

Mit meiner jugendlichen Überheblichkeit war ich der Meinung, dass die Frau, die mich nicht begehrte, erst noch geboren werden musste.

Lediglich Anna weckt ihn ihm das Begehren, eine Frau mehrmals besitzen zu wollen; leider hat Anna da andere Ansichten und so muss er zu einer ziemlich üblen List greifen, seinen Willen zu bekommen.

Aufgrund seines Verhaltens, seiner Äußerungen und seinem Umgang mit Frauen, steht Fabricio jetzt nicht auf Platz 1 meiner Sympathie-Liste. Aber es macht mich neugierig, wie es mit Anna auf lange Sicht weitergehen wird.

Anna wurde von ihrem Vater hervorragend auf das Leben als Tochter eines Waffenhändlers vorbereitet. Sie kann jede Waffe abfeuern, die es gibt. Sie kann Escrima, eine philippinische Kampfkunst, sie kann einen Angreifer nur mit einem Stock bewaffnet abwehren und sie weiß, wo ein Körper am verwundbarsten ist. Anna hat ihren Vater gleichzeitig gehasst und geliebt. Sie liebte den Teil von ihm, der ihr Zöpfe flocht und sie ins Bett trug, wenn sie auf dem Sofa eingeschlafen ist. Aber sie hasste den anderen Teil von ihm, der sein Geld mit dem Tod von Menschen verdiente, indem er mit Waffen handelte. Nach dem Tod ihres Vaters soll nun ausgerechnet der Typ auf sie aufpassen, der ihrem Vater das Leben genommen hat? Anna hat nicht vor sich kooperativ zu zeigen und Fabricio muss mehr als einmal in die Mafia-Trickkiste greifen. Durch ihren blinden Aktionismus in Sachen Tierschutz läuft sie dann auch noch Gefahr, dass ihre neue Identität aufgedeckt wird.

Als Bindeglied zwischen Anna und Fabricio fungiert Izabel, Fabricios Schwester. Auch Fabricio und Izabel sind nicht unter ihren Realnamen nach Miami zurückgekehrt, sie sind offiziell auf dem Papier ein Ehepaar und die Beiden sind sich im Klaren darüber, dass Izabel eigentlich nur mit nach Miami durfte, um für ihren Vater den Spitzel zu machen. Izabel hat aber andere Pläne, sie möchte studieren, Party machen und nachdem sie sich mit Anna angefreundet hat, begehen die zwei eine riesengroße Dummheit. Es sind zwei junge Mädels, die bisher nicht wirklich ein Leben hatten.

Das Buch ist in 27 Kapitel aufgeteilt, die abwechselnd (jedoch nicht regelmäßig wechselnd) aus der Sicht von Fabricio und Anna in der Ich-Form erzählt werden. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, flüssig zu lesen und ich wollte natürlich möglichst schnell wissen, wie sich die ganze Geschichte entwickelt. Die Autorin weist ganz am Anfang des Buches darauf hin, dass es anstößige Inhalte gibt, die manche Menschen triggern könnten. Die sexuellen Szenen sind nicht geschönt und die Ausdrucksweise entspricht genau dem Charakter des Genres. Hier wird gefickt und gevögelt und am Schwanz gesaugt und wer damit nicht umgehen kann, der sollte bitte die Finger von diesem Buch lassen.

Mir hat die Geschichte um Fabricio und Anna (Anjo) gut gefallen, es hat mir jedoch ein klein wenig an Tiefe der Protagonisten gemangelt. Wo ich mich mit den Charakteren aus Alexandra Fischers historischen Romanen absolut identifizieren konnte, war zwischen den Charakteren aus Bonnie Sharps Mafia-Romance und mir eine leichte Distanz.

Auch wenn mich das Thema nicht zu 100 % erreichen konnte, handelt es sich um ein Buch von einer Autorin, die ihr Handwerk versteht und von der ich sehr gerne lese.

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