Der Tod ist nicht allein zum Sterben da (Maddalena Webber)


Die perfekte Tomate aus dem Labor

Weil das Meeting mit einem neuen Modekunden verschoben wurde, hatte Maria Könix (eigentlich König) unerwartet früher Feierabend. Sie wollte nach Hause gehen, um mit ihrer Ziehmutter Margot ein wichtiges Gespräch zu führen. Leider kam alles ganz anders.

Zu Hause wird Maria nicht nur von Margot erwartet, sondern auch von 2 Männern, die auf der Suche nach etwas sind, „das für gewisse Leute sehr wichtig ist“. Sie haben bei ihrer Suche die ganze Wohnung verwüstet und weil Margot Maria warnen möchte, bekommt sie von einem der beiden Männer eine Ohrfeige, stürzt die Treppe herunter und stirbt. Nachdem die Polizei und die Spurensicherung weg sind, wird Maria eines klar: Alle Menschen, die ihr wichtig waren, sind weg oder tot. Ihr Freund Georg, ihr Freund Jo und nun auch ihre Ziehmutter Margot.

Für Maria gibt es nur einen Schuldigen: Dr. Sander, Chief Manager bei F.O.O.D, einem großen Lebensmittelkonzern, für den ihre Werbeagentur Lyndon & Partner seit 8 Jahren arbeitet.

Mit einer Waffe in der Tasche setzt sie sich ins Auto und fährt mitten in der Nacht zum F.O.O.D-Konzern – mit dem Vorsatz, Dr. Sander umzubringen. Während Maria in ihrem Auto sitzt und auf den richtigen Zeitpunkt wartet Dr. Sander einen Besuch abzustatten, erzählt sie die Geschichte, warum alles so gekommen ist, wie es kam.


Im Buch „Der Tod ist nicht allein zum sterben da“ greift die Autorin Maddalena Webber ein immer wieder aktuelles Thema auf: Genmanipulation an Pflanzen. In diesem Buch soll das Endergebnis die perfekte Tomate sein – prall, rot, auch nach Tagen noch frisch und natürlich soll sie schmecken wie aus Mutters Garten.

Um zu diesem Endergebnis zu kommen, sind einige Testreihen im Labor nötig, denn natürlich gelingt diese perfekte Tomate nicht gleich beim ersten Versuch. Dass man Testreihen auch im eigenen Sinne manipulieren kann, ist sicherlich an der Tagesordnung, jedoch sollte es dafür nicht allzu viele Mitwisser geben, oder man muss sie irgendwann aus dem Weg schaffen. Hat Dr. Sander eventuell die Testreihen manipuliert?

Während Maria im Auto sitzt und den perfekten Moment abwartet, um das Büro von Dr. Sander aufzusuchen und ihn zu erschießen, erzählt sie rückwirkend ihre Geschichte.

Als sie 5 war hat ihre Mutter sie bei Margot abgegeben, die eine Etage über ihnen wohnt. Sie wollte Maria nach dem Wochenende wieder abholen – tauchte jedoch nie mehr wieder auf. Marias Vater ist ein unbekannter Samenspender und so wuchs sie bei Margot auf, die sie wie ihr eigenes Kind behandelte.

Georg lernte sie kennen, weil er als Kunde die Dienste ihrer Agentur in Anspruch nehmen möchte. Sie verlieben sich ineinander, verbringen jede Menge Zeit miteinander und Maria wird schwanger. Leider ist Georg über die Schwangerschaft nicht genau so erfreut wie Maria, weswegen sie nach einem heftigen Streit mit Georg einen Autounfall hat, bei dem sie das Kind verliert. Und letztendlich verliert sie auch Georg.

Bei einer Hausbesichtigung lernt sie Jo kennen und da sie sich von Anfang an sympathisch sind, mieten sie das Haus einfach gemeinsam. Jo wird zum Bruder, den sie nie hatte und witzigerweise arbeitet er als Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei F.O.O.D.

Als Jo bei einem Unfall ums Leben kommt, stellt sich die Frage, ob der Motorradfahrer Jo eventuell absichtlich von der Straße gedrängt hat. Der Einbruch, bei dem Margot ihr Leben lassen musste, zielte auch darauf ab, Unterlagen zu finden, die Jo in seinem Besitz haben könnte und die die Manipulation der Testreihe beweisen könnte.

Auch Polizeikommissar Rödermann hegt, nach einem Gespräch mit Maria, ernsthafte Zweifel am Unfalltod. Aber auch Rödermann hat seine eigenen Geister, mit denen er kämpfen muss und zwar in Form seines Sohnes.

Die Geschichte wird einzig aus der Sicht von Maria erzählt. Mal ist sie in der Gegenwart, mal erzählt sie aus der Vergangenheit. Der Sprung zwischen den beiden Zeitformen ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, ich musste ab und zu ein paar Zeilen zurückgehen, damit ich mich wieder orientieren konnte.

Insgesamt hat das Buch 176 Seiten und ich brauchte bis knapp auf Seite 90 um überhaupt zu verstehen, von was Maria da eigentlich spricht. Die Geschichte ist ziemlich langatmig und es baut sich keinerlei Spannung auf, hierbei soll es sich aber eigentlich um einen Krimi handeln….

Es wird von Meetings erzählt und davon, wie Werbung funktioniert, insbesondere bei der Zielgruppe Kinder. Sie zeigt die Zusammenhänge darüber auf, wie die finanzielle Situation der Werbeagentur mit der erfolgreichen Marketing-Kampagne einer Gentomate zusammen hängt; nämlich so, dass die Werbeagentur nichts verdient, wenn die Gentomate nicht „erfunden“ wird. Sie lässt sich darüber aus, wie Werbekampagnen für Produkte anderer Firmen geschönt werden, weil es Aufträge gibt, die absolute Priorität haben. Und all das erzählt sie sehr ausführlich.

Zum Schluss gibt es dann noch einen Toten, der aber nicht durch Marias Hand gestorben ist.

Eigentlich ein toller Plot, aus dem eine wirklich spannende Geschichte hätte werden können – um mich zu begeistern hat es jedoch leider nicht gereicht.

Ich danke der Autorin Maddalena Webber, dem Rhein-Mosel-Verlag und Lovelybooks, für die Überlassung des Leseexemplares.

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7 Antworten zu Der Tod ist nicht allein zum Sterben da (Maddalena Webber)

  1. Gisela Simak schreibt:

    Eigentlich kling der Krimi gut. Wie Werbung funktioniert ist auch bestimmt interessant. Wer dahinter steckt, dass Maria ihre Liebsten verliert macht schon neugierig. Hilft aber alles nichts, wenn der Schreibstil nicht passt und keine richtige Spannung aufkommt. Du hast auch ziemlich lange gebraucht, bis du durchgestiegen bist. Da kann einem das Lesen vergehen. Den Titel finde ich originell. Schade!

    Liebe Grüße,
    Gisela

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  2. Rina schreibt:

    Ein schwieriges Thema. Schade, dass es nicht spannend wurde. Da kann man froh sein, dass es nicht so dick ist.

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  3. Yvonne schreibt:

    Schade, wenn man sich durch ein Buch quälen muss. Ging mir aber ebenso….

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