[Blog-Tour] „Anatomie einer Absicht“ – Giftmorde

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Guten Morgen und herzlich Willkommen.

Im Rahmen der Blogtour zu „Anatomie einer Absicht“ seid Ihr heute auf meinem Blog zu Gast, nachdem Ihr gestern bei Sabine zum Tour-Auftakt ihre Buchbesprechung lesen konntet.

Ich habe mich für Euch in super spannende Thema der Giftmorde eingelesen.

Alle Dinge sind Gift,
und nichts ist ohne Gift;
allein die Dosis macht es,
dass ein Ding kein Gift sei.

Diese Aussage traf der Schweizer Arzt, Alchemist, Mystiker und Philosoph Paracelsus (1493 – 1541) und sie ist auch heute noch gültig. Grundsätzlich muss man nicht zu den klassischen Giften greifen – auch eine Überdosierung unserer täglich benutzen Lebensmittel, wie zum Beispiel Salz oder Zucker, hätte fatale Auswirkungen.

Viele Jahrhunderte lang galt Gift als die typische Waffe einer Frau. Man bezeichnete den Giftmord als „hinterhältig und heimtückisch“ im Gegensatz zu Morden, die durch Männer verübt wurden, die man als „geradeheraus und ehrlich“ bezeichnete.

Dass Frauen lieber zu Giften greifen/griffen, ist wahrscheinlich den Umständen geschuldet, dass sie Männern in der Regel körperlich unterlegen sind. Ein Axtmord, verübt von einer Frau, wird wahrscheinlich eher zu einer Lachnummer als zum Erfolg führen und dann muss man ja anschließend auch noch die Leiche verschwinden lassen. Zudem beschäftigen sich in der Regel die Frauen mit der Thematik der Unkraut-/Schädlingsbekämpfung und sie sind für die tägliche Zubereitung der Mahlzeiten verantwortlich, was wiederum ein breites Feld an Möglichkeiten eröffnet.

Vielleicht greifen Frauen aber auch deswegen zu Giften, weil sie ihre Opfer nicht auf der Stelle töten möchten, sondern den Tod langsam und qualvoll herbeiführen. Möglicherweise auch als Gegenleistung, für jahrelang selbst erlittene Qualen.

Bis vor ca. 200 Jahren war es fast unmöglich, toxische Substanzen in einem Körper nachzuweisen. Die Tatsache, dass man gängige Pflanzenschutzmittel wie DDT oder E 605 und Rattengift wie Arsen einfach so und ohne Probleme kaufen konnte, machte es den Giftmördern zusätzlich einfach. Wurde man nicht auf frischer Tat ertappt, war kurze Zeit danach ein Mord nicht mehr nachweisbar.

Heutzutage kann man mit der Hochdruck-Flüssigkeitschromatografie und dem Massenspektrometer Gifte auch noch viele Jahre nach dem Tod nachweisen. Jedoch braucht es einen Verdacht, um eine solche Untersuchung überhaupt erst einzuleiten. Standardmäßig werden Tote nicht obduziert und auf Gifte untersucht. Wenn also ein Arzt einen vermeintlichen Herzinfarkt nicht hinterfragt, so bleibt auch heutzutage ein Giftmord mit großer Wahrscheinlichkeit unentdeckt.

In der heutigen Zeit werden sehr oft Blutdrucksenker oder Herzmedikamente benutzt, um Menschen zu töten.

Doch wenden wir uns nun Lidia und ihrer Tötungsabsicht zu:

Im Buch „Anatomie einer Absicht“ plant Lidia, ihren Mann Helmut mit Pilzen umzubringen. Genauer gesagt, mit dem Grünen Knollenblätterpilz. Als Hobby-Pilzesammlerin ohne tiefergehende Kenntnis, könnte es ihr tatsächlich passiert sein, dass sie den grünen Knollenblätterpilz mit einem Wiesen-Champignon verwechselt hat. In einem frühen Stadium des Wachstums, sehen beide Pilze fast identisch aus. In dem Falle könnte man ihr keine Tötungsabsicht oder gar Mord unterstellen sondern ……. „Shit happens!“

Grüner Knollenblätterpilz

Grüner Knollenblätterpilz 
Bildquelle

Dieses Foto darf unter Berücksichtigung
der GNU Free Documentation License genutzt werden.

Der Tod durch Vergiftung mit einem Grünen Knollenblätterpilz tritt in der Regel 10 Tage nach dem Verzehr ein. Die Aufnahme von nur 50 g des grünen Knollenblätterpilzes ist ausreichend, um eine tödliche Wirkung zu erreichen.

Der Grüne Knollenblätterpilz enthält 2 Arten von Giften. Da sind einmal die Phallatoxine und andererseits die Amatoxine. Beide Gifte werden durch Kochen/Erhitzen nicht zerstört.

Bereits eine Stunde nach Verzehr der Pilze, strömt das Phallatoxin durch die Blutbahn. Nach 8 – 10 Stunden treten die ersten Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall auf. Zu diesem Zeitpunkt ist es schon lange zu spät den Magen auszupumpen – das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Nach wenigen Tagen scheint der Patient sich wieder zu erholen und erfolgreich gegen das Phallatoxin gekämpft zu haben. Die tödliche Wirkung der Amatoxine wird jedoch erst nach 4 – 6 Tagen freigesetzt. Diese äußern sich in Nieren- sowie Leberversagen, Gelbsucht und inneren Blutungen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Patient nur noch durch eine Lebertransplantation zu retten. Nach 10 Tagen tritt der Tod ein.

90 % der Vergiftungen mit Todesfolge, die durch Pilze herbeigeführt werden, sind auf den Grünen Knollenblätterpilz zurückzuführen.

Wie genau unsere Protagonistin Lidia den Mord ihres Mannes geplant und durchgeführt hat und wie es Helmut dabei ging, das könnt Ihr herausfinden, wenn Ihr das Buch „Anatomie einer Absicht“ lest.

Morgen macht die Tour bei Yvonne Halt.
Yvonne hat sich Gedanken darüber gemacht, wie eine Ehe/Partnerschaft sich im Laufe der Jahre verändert, wenn man dann irgendwann einmal die rosarote Brille abgelegt hat.

Hier noch einmal alle Stationen auf einen Blick:

http://www.liebstoeckelschuh.com – Buchbesprechung
https://buechersindfliegendeteppiche.comhier befindet Ihr Euch zur Zeit
www.einanfangundkeinende.wordpress.com – Schmetterlinge vs. Ehejahre
http://www.schwarzbuntgestreift.com – Psychogramm einer Absicht
http://www.literaturschock.de/ – Interview mit der Autorin 

Gewinnspiel_flower-7

Im Rahmen unserer Blogtour gibt natürlich auch etwas zu gewinnen.
Wir verlosen unter allen Teilnehmern am Ende der Tour 5 Printausgaben des Buches „Anatomie einer Absicht“.

Wenn Du gerne eines der Bücher gewinnen möchtest, hinterlasse mir im Kommentarfeld eine Antwort auf die folgende Frage:

Hast Du Ahnung von Pilzen und könntest einen grünen Knollenblätterpilz eindeutig identifizieren? 

Die 5 Gewinner werden am Ende der Blogtour ermittelt.

Teilnahmebedingungen:

Teilnahmeschluss ist am 15.05.2016 um 23.59 Uhr.
Keine Barauszahlung des Gewinns.
Kein Ersatz beim Verlust auf dem Postweg.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Deine persönliche Daten werden nur für das Gewinnspiel verwendet.

Viel Spaß und viel Erfolg  !

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15 Antworten zu [Blog-Tour] „Anatomie einer Absicht“ – Giftmorde

  1. Shaakai schreibt:

    Das Buch klingt ja wahnsinnig interessant und ich bin froh, daß ich über Deinen Bericht stolperte und somit Kenntnis von »Anatomie einer Absicht« nehmen konnte 🙂
    Ich bin auch nur Hobby-Pilzsammlerin und kenne die grundlegenden Unterscheidungskriterien (kein Rot, keine Lamellen), weiß aber, daß ich damit trotzallem ins Giftnäpfchen tappen könnte. Meine Eltern haben früher die Pilzausbeute immer zu einem Pilzkundigen im Dorf geschafft, aber leider gibt es den nicht mehr, weswegen mir das Pilzsammeln da wirklich ein bißchen zu heikel ist. Das gibt es nur noch, wenn ein Freund von mir dabei ist, der die schönen braunen Pilze kennt (und meistens auch noch zehnmal soviel davon findet wie ich ^^).

    Liebe Grüße

    Shaakai

    Gefällt 1 Person

    • JanaBabsi schreibt:

      Dankeschön für Deinen Beitrag. Meine Eltern hatten vor vielen Jahren einmal eine leichte Pilzvergiftung (die Pilze hatte meine Tante gesammelt) – seit dem esse ich keine Pilze mehr.

      LG Babsi

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  2. Margareta Gebhardt schreibt:

    Hallo ,
    tolles und interessantes Beitrag .Vielen Dank .
    Ich habe keine Ahnung von Pilzen und kann einen grünen Knollenblätterpilz nicht eindeutig identifizieren und würde auch keine sammeln .

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt

    Gefällt 1 Person

    • JanaBabsi schreibt:

      Herzlichen Dank für Deinen Kommentar! Ich hab im Herbst ganz viele Pilze fotografiert, muss mal meine Fotos sichten, vielleicht ist da ja einer dabei 🙂

      Liebe Grüße
      Babsi

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  3. msnici91 schreibt:

    Huhu =)
    Nein ich habe definitiv keine Ahnung von Pilzen. Ich esse nicht mal.
    Liebe Grüße

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  4. Pingback: Schmetterlinge vs. Ehejahre – „Anatomie einer Absicht“ (Blogtour) | ein Anfang und kein Ende

  5. Jennifer schreibt:

    Natürlich habe ich Ahnung von Pilzen und würde einen Knollenblätterpilz sofort erkennen. Denn seit meiner Kindheit kenne ich mich durch gemeinsame Pilztouren mit Papa bestens mit den essbaren Pilzen aus.

    Gefällt 1 Person

  6. Jenny Siebentaler schreibt:

    Also dank meinen Paps weis ich schon welche man essen kann und lecker sind und welche die man zwar essen kann aber nicht so gut schmecken und eben die die man nicht essen kann wie dem Fliegenpilz! Ob ich jedoch den Grünen erkenne würde, sicher erst wenn ich vor ihm stehe. 😉

    LG Jenny
    jspatchouly@gmail.com

    Gefällt 1 Person

  7. lesenundmehr schreibt:

    Danke für den Beitrag! Das Buch wird immer interessanter, je mehr ich darüber lese 🙂
    Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung von Pilzen habe, aber ich kann den Knollenblätterpilz und den Fliegenpilz eindeutig identifizieren. Dafür hat mein Vater gesorgt, weil bei uns viele davon wuchsen…
    LG
    Tanja

    Gefällt 1 Person

    • JanaBabsi schreibt:

      Ich bin in der Stadt groß geworden und hatte leider nicht das Vergnügen mit meinem Vater Pilze sammeln zu gehen. Ich glaube das hätte ich auch gerne gemacht (obwohl ich die Dinger nicht esse).

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