Zwei Leichen in einem Sarg
Einen Tag nach der Beerdigung ihres früheren Schulfreundes spricht der Friedhofswächter Kommissarin Frida Paulsen darauf an, dass sich etwas seltsames am Grab zugetragen hat. Die Anordnung der Kränze hat sich über Nacht verändert, was den Verdacht nahelegt, dass das Grab erneut geöffnet wurde. Frida handelt sofort und erwirkt einen Beschluss, um zu überprüfen, ob die Leiche geschändet wurde. Sie und ihre Kollegen staunen nicht schlecht als sie feststellen, dass sich im Sarg zwei Leichen befinden. Auf dem Körper ihres Schulfreundes liegt die Leiche eines Mädchens. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem toten Mädchen um Lilly Harloff handelt, die vor vier Jahren zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Sophie aus dem Haus ihrer Pflegeeltern verschwand. Seitdem fehlt von den beiden Mädchen jede Spur. Die tote Lilly trägt ein Kopftuch und ein Kleid, die beide einer längst vergangenen Zeit zu entstammen scheinen. Wo hat sie sich die letzten vier Jahre aufgehalten?
Fridas ehemaliger Kollege Bjarne Haverkorn, der von der Mordkommission Itzehoe zum LKA nach Kiel gewechselt hat, ist derzeit damit beschäftigt, eine Cold-Case-Abteilung aufzubauen. Er erinnert sich an den Fall der vermissten Zwillingsschwestern. Da Fridas neuer Kollege Leo Bootz angeschossen wurde und sich schwer verletzt im Krankenhaus befindet, entscheidet Bjarne Haverkorn, sich freistellen zu lassen, um Frida und ihr Team bei den Ermittlungen zu unterstützen.
Aus welchem Grund wurde Lillys Leiche in diesem Grab versteckt?
Offensichtlich wollte der Täter vermeiden, dass sie gefunden wird.
Die Ermittlungen führen Frida Paulsen und ihr Team auf einen abgelegenen Gutshof.
„Düstergrab“ ist der 6. Band der „Elbmarsch-Krimi-Reihe“ von Romy Fölck. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und auch ohne Vorkenntnisse lesbar und ich hatte keinerlei Probleme mich in den Fall einzufinden, da die Autorin immer mal wieder kurze Hinweise auf vorhergehende Geschehnisse einfließen lässt. Um die beruflichen, aber auch privaten Verbindungen zwischen den handelnden Personen mitzuerleben, hätte ich die Reihe jedoch in der richtigen Reihenfolge beginnen sollen.
Als erfreulich empfinde ich, dass die ermittelnden Kriminalkommissare sich mit ganz normalen Dingen wie Beziehungsproblemen oder Differenzen mit ihren Kindern herumschlagen und keine übergroßen Traumata aus vergangenen Fällen im Gepäck mit sich herumtragen.
Romy Fölck lässt in ihrer Geschichte viele Personen mitspielen, was für mich in Büchern oftmals ein Problem darstellt. Hier konnte ich jedoch jederzeit zwischen den einzelnen Personen differenzieren, nicht zuletzt weil die Autorin gerne den Bezug zu anderen Personen aufzeigt. Für mich, die ich erst im 6. Fall eingestiegen bin, war das sehr hilfreich.
Neben dem Handlungsstrang, der sich mit der Ermordung von Lilly Harloff und der Suche nach ihrer Schwester befasst, suchen Frida Paulsen und ihre Kollegen auch noch nach dem Täter, der auf Kommissar Leo Bootz geschossen hat. Das war ein gezielter Anschlag auf Bootz und kein Kollateralschaden, bei dem die Kugel jemand anderen hätte treffen sollen.
Ich habe keine Berührungspunkte und somit auch keinen Vergleich zu anderen Werken der Autorin, denn dieses war mein erstes Buch von Romy Fölck. Sie schlägt in ihren Ermittlungen eine Brücke zwischen einem Cold Case, nämlich dem spurlosen Verschwinden der beiden Zwillingsmädchen vor vier Jahren und dem (herbeigeführten) Tod von Lilly, der nur ein paar Tage zurückliegt. Durch viele abwechselnde Schauplätze an denen die Ermittlungen durchgeführt werden, hält die Autorin die Spannung durchgehend auf einem so hohen Level, dass man einfach weiterlesen muss um zu erfahren, was vor vier Jahren passiert ist.
Die handelnden Kriminalkommissare sind sympathisch, man mag ihnen gerne beim Ermitteln über die Schulter schauen. Die Auflösungen sowohl im Fall der beiden Zwillingsmädchen, als auch im Fall Bootz waren für mich stimmig und brachten die Geschichte zu einem runden Abschluss.
Ich danke der Autorin Romy Fölck, dem Bastei Entertainmentverlag sowie NetGalley für die Überlassung des Leseexemplares.
Das habe ich auch noch auf meinen Sub ,nach deiner Rezi sollte ich es wirklich mal lesen. Hört sich nämlich ganz gut an ganz nach meinen Geschmack.
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Ja, das ist definitiv ein Buch für ein verregnetes Wochenende. Ich hatte es in wirklich ganz kurzer Zeit gelesen – hab aber 1/2 Jahr für die Rezension gebraucht. 😦
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Klingt spannend. Ich setze Band 1 mal auf meine Liste, danke für den Tipp. 🙂
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Ich hab die Hörbücher bei Spotify gefunden, wahrscheinlich fange ich auch von vorne an. 🙂
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Ah – das hatte ich auch mal in einem Krimi – ich glaube das war Band 5. Mir hat immer mal der Anschluss gefehlt. Selbst wenn sie abgeschlossen sind, fehlt der rote Faden
Schön, mal kein Trauma – das ist ja super.
Lohnt sich also mit Band 1 mal zu starten
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Ja, ich denke das lohnt sich. Hab die Bücher als Hörbuch gefunden. 🙂
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Super – dann kannst du das wenigstens rund machen.
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Ja, aber da gibt es noch so viele andere gute Bücher, die gehört werden wollen. *lach* Das ist wie mit dem Bücherregal – man findet immer etwas interessantes.
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Jetzt hat man die doppelte Qual der Wahl.😂
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Mit all den Flatrate-Accounts hat man die doch überall – TV, Hörbücher, Bücher …… Freizeitstress eben.
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Wirklich – Richtig Freizeitstress. 😱
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Eigentlich ist das gar nicht so witzig wie es scheint, denn wir ziehen uns doch selbst den Hals zu mit all den Dingen.
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Ätzend, wirklich. Man fühlt sich ständig gehetzt.
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Und genau deswegen haben wir das Gefühl, dass das Jahr an uns vorbei rennt. Weil wir so viel zu tun haben.
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Du hast vollkommen Recht. Früher hatten sie nicht soviel technische Errungenschaften aber viel mehr Zeit. Es ging einfach alles langsamer. Wir haben für alles Maschinen und trotzdem keine Zeit
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Wir haben keine Zeit wegen der Maschinen 🙂 Ich denke ganz oft daran, wie es früher so – mit Schreibmaschine – war. Wenn ich einen 5-Seiten-Brief geschrieben habe und der Chef hatte dann auf Seite 3 noch eine Änderung, dann hat man Seite 3 bis 5 eben nochmal geschrieben. Man war Stunden mit der gleichen Sache beschäftigt – heute schreibt man 50 – 100 Briefe an einem Arbeitstag, der Kopf behält sich gar nicht mehr, was man da schreibt und alles muss um 16.00 Uhr geschrieben sein, weil die Post abgeholt wird ….. Zwischendurch checkt man die Mails und das Faxgerät und macht alles gleichzeitig.
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Es ist wirklich stressiger geworden, da auch alles schneller fertig wird. Damals hat man dann halt so lange gebraucht. Ist heute undenkbar. Da guckt gleich irgendwer auf die Uhr und dreht die Augen
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Es wird ja auch von einem erwartet, dass alles schneller fertig werden muss. Am besten alles schon gestern erledigt.
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Wirklich – kein Wunder, dass man sich ständig gestresst fühlt
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Wir SIND gestresst 🙂
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Total. Oft merkt man es gar nicht.
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