Bei einem Rezensions-Quickie handelt es sich um ein Buch/Hörbuch, für das ich nicht verpflichtet bin eine Rezension zu schreiben.
Es handelt sich um ein Buch von meinem SuB, von meinem SuE oder ein Hörbuch aus meinem Spotify-Account, welches ich gelesen/gehört habe und nicht unkommentiert lassen möchte. Ich möchte aber auch nicht unbedingt eine ausführliche Rezension dazu schreiben.
Zum Inhalt:
In einem privaten medizinischen Lehrinstitut werden Leichenteile beschlagnahmt. Es besteht der Verdacht der illegalen Beschaffung.
In der Kieler Rechtsmedizin erkennt Paul Herzfeld auf einem der beschlagnahmten Arme ein auffälliges Nazi-Tattoo wieder: eine schwarze Sonne. Der versierte Rechtsmediziner beweist anhand von DNA-Untersuchung und Blutprobenvergleich, dass er den Mann, zu dem dieser Arm gehört, schon einmal seziert hat.
Verkauft einer seiner Kollegen etwa Leichenteile? Oder stammen die Körperteile von Mord-Opfern? Auf der Suche nach Antworten kommt Herzfeld den Schuldigen so gefährlich nahe – allen voran einem Mann, der buchstäblich über Leichen geht -, dass auf einmal sein Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt…
Ich habe „Abgetrennt“ an Weihnachten 2022 von meinem Neffen geschenkt bekommen, weil seine Freundin es doppelt hat. Leider ist das Buch dann zuerst einmal in meinem Bücherregal versackt und erst im Rahmen meiner SuB-Abbau-Aktion „Überraschung aus dem SuB“ wurde es als Buch für Mai 2024 ausgelost.
Bei „Abgetrennt“ handelt es sich um den 3. Teil der Paul-Herzfeld-Reihe. Man kann dieses Buch zwar getrennt von den beiden anderen Teilen lesen, an der ein oder anderen Stelle fehlte mir hier aber Hintergrundwissen zu den Personen, welches auch durch die kurzen Rückblicke nicht komplett aufgefangen werden konnte.
Es gibt direkt von Anfang an mehrere Handlungsstränge, die augenscheinlich zuerst einmal nichts miteinander zu tun haben.
Paul Herzfeld nimmt nach einer längeren Auszeit seine Arbeit wieder auf; eine Bombe explodiert in einem Eros-Center bei der ein Mensch ums Leben kommt; „Der Serbe“ tötet einen Obdachlosen und Dr. Volker Schneider erscheint wieder auf der Bildfläche.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Auszeit von Paul Herzfeld und Dr. Volker Schneider. Wenn ich das richtig verstanden habe, war Dr. Schneider der Vorgesetzte von Herzfeld, hat sich als Serienmörder entpuppt und hat – wahrscheinlich im vorherigen Fall – der Lebensgefährtin von Herzfeld etwas angetan, weswegen Herzfeld diese längere Auszeit eingelegt hatte. Was genau hier passiert war… da fehlt mir die komplette Vorgeschichte, weswegen ich diesen Handlungsstrang einfach nur „mitgenommen“ habe. Dr. Schneider will Herzfeld töten, das ist eindeutig. Das „Warum und Weshalb“ habe ich nicht komplett verstanden.
Hinzu kommt dann noch die – eigentlich primäre – Geschichte mit dem Epimetheus-Institut, bei dem Leichenteile gefunden werden, die eigentlich gar nicht dort zu finden sein dürften. Nach der Überprüfung des Institutes durch das Gesundheitsamt soll Herzfeld die Leichenteile untersuchen und stellt dabei fest, dass er einen Arm, der ein ziemlich markantes Tattoo trägt, schon einmal in einer Obduktion auf dem Tisch hatte. Wie kann dieser Arm also beim Epimetheus-Institut gefunden werden? Frischt sich einer seiner Mitarbeiter das Taschengeld ein wenig mit illegalen Verkäufen von Leichenteilen auf? Um das herauszufinden ermittelt er auf eigene Faust. was keine gute Idee ist.
Prof. Dr. Michael Tsokos vermischt hier einen realen Fall mit einer fiktiven Geschichte um Paul Herzfeld. Die eingestreuten Informationen bezüglich seines Berufes als Professor der Rechtsmedizin sind sehr interessant und man merkt, dass der Mann Ahnung von der Materie hat und ihm sein Beruf (als Rechtsmediziner und als Autor) Spaß macht.
Durch die vielen Informationen in den verschiedenen Handlungssträngen, die am Anfang des Buches zum Leser transportiert werden, hatte die Geschichte für mich persönlich nicht die Spannung, die sie hätte haben können. Erst ab ca. 50 % des Buches spielte dieser Arm mit dem Tattoo und das Epimetheus-Institut erst eine Rolle. Alles vorher war „Drumherumgeplänkel“. Ab der Mitte geht es dann richtig zur Sache und ab hier laufen auch alle Erzählstränge zusammen. Am Ende gibt es einen grooooßen Showdown, der für mich so ein klitzekleines Bisschen überzogen war.
Gerne hätte man die ersten Seiten etwas zusammenraffen können um die Spannung dadurch zu erhöhen, dann hätte ich den Hype um die Bücher von Prof Dr. Michael Tsokos vielleicht verstanden. So war es für mich ein Buch mit einer soliden Grundlage an Wissen, aber die Story hat mich nicht vom Hocker gehauen.